Forschungsprojekte

Ottilie W. Roederstein. Catalogue raisonné der Gemälde

Leitung
Tabea Schindler, Michael Egli
Beiträge
Michael Egli, Denise Frey u. a.
Laufzeit
2024–2030 (Gesamtprojekt, gegliedert in drei Teilprojekte)
Reihe
Œuvrekataloge Schweizer Künstler und Künstlerinnen, Band 33

Projektbeschrieb

Die aus Zürich stammende Ottilie Wilhelmine Roederstein (1859–1937) ist eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte Künstlerin: Ihr Werk legt Zeugnis ab von einer ausserordentlichen technischen Versiertheit, und aus ihrer Biografie wird ersichtlich, wie strategisch sie vorging, um sich als anerkannte Malerin zu etablieren. Dies ist beachtenswert, da der Kunstbetrieb in den Jahrzehnten um 1900 nach wie vor stark von männlichen Protagonisten geprägt und gesteuert wurde. Die technische Versiertheit Roedersteins zeigt sich in der Vielseitigkeit ihres Schaffens: War sie in ihrer Zeit in erster Linie als Porträtmalerin erfolgreich, findet sie heute vor allem für ihre zahlreichen Selbstbildnisse Beachtung. Darüber hinaus war sie in den Gattungen Stillleben, Landschaft, Akt, Historien- und Tiermalerei tätig. Auch stilistisch weist Roedersteins Werk eine grosse Vielfalt auf.

Die schätzungsweise rund 1300 Gemälde werden wissenschaftlich katalogisiert und deren Provenienz, Literatur- und Ausstellungsnachweise systematisch aufgearbeitet. Das Projekt ist in drei in sich abgeschlossene Teilprojekte aufgebaut: Das Teilprojekt 1 umfasst die Erarbeitung eines vollständigen und bebilderten Online-Verzeichnisses von Roedersteins Porträts, anonymen Bildnissen und Selbstporträts. Ziel des Teilprojekts 2 ist ein sowohl digitaler als auch gedruckter Catalogue raisonné ebendieses Korpus. Im Teilprojekt 3 schliesslich werden Roedersteins Stillleben, Landschaftsdarstellungen, Aktdarstellungen, Historienbilder und Tierbilder inventarisiert und kommentiert. Das Resultat des Gesamtprojekts besteht somit in einem digitalen und gedruckten Catalogue raisonné von Roedersteins gemaltem Œuvre. 

Ottilie W. Roederstein, «Selbstbildnis mit Hut», 1904, Öl auf Leinwand, 55,3 x 46,1 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Inv. SG 134

Ottilie W. Roederstein, «Selbstbildnis mit roter Mütze», 1894, Tempera auf Holz, 36 x 24 cm, Kunstmuseum Basel, Inv. 1672, Foto: Kunstmuseum Basel

Ottilie W. Roederstein, Landschaftsstudie, 1905, Öl auf Holz, 18 x 28 cm, Privatbesitz, Foto: Koller Auktionen, Zürich

Ottilie W. Roederstein, «Violette Schwertlilien», um 1910, Tempera auf Leinwand, 49,5 x 40 cm, Privatbesitz

Ottilie W. Roederstein, «Irene Holz, geb. Edle von Hofmann», 1919, Tempera auf Leinwand, 70 x 48 cm, Privatbesitz, Foto: Koller Auktionen, Zürich

Ottilie W. Roederstein, «Lebensweisheit», 1926, Tempera auf Leinwand, 46 x 73 cm, Stadtmuseum Hofheim am Taunus, Inv. 631/96

Ottilie W. Roederstein, «Quitten», 1929, Tempera auf Leinwand, 38,3 x 45,3 cm, Kunstmuseum Bern, Inv. G1588, Foto: Kunstmuseum Bern

Aufruf an Sammlerinnen und Sammler

Hinweise auf noch nicht registrierte Gemälde der Künstlerin werden erbeten an: SIK-ISEA, Michael Egli, Zollikerstrasse 32, Postfach 1124, CH-8032 Zürich, michael.egli@sik-isea.ch, T +41 44 388 51 51. Absolute Diskretion wird zugesichert.