Beschreibung
In den Geistes- und Kulturwissenschaften ist ein «material turn» im Gang: Auf vielen Gebieten gilt den Dingen und ihrem Gemachtsein ein neu erwachtes Interesse. Auch die Kunstgeschichte beschäftigt sich zunehmend mit der stofflichen Beschaffenheit von Artefakten, während in den kunsttechnologischen Disziplinen die fundamentale Bedeutung der Materialität seit je unbestritten ist. Die Publikation von SIK-ISEA ist einer interdisziplinär orientierten Wissenschaftspraxis gewidmet und unternimmt es, materialbezogenes und ideengeschichtliches Werkverständnis in einen fruchtbaren wechselseitigen Bezug zu setzen.
Vorwort von Roger Fayet und Regula Krähenbühl, Beiträge von Sabine Bartelsheim: Authentizität und Arbeitsteilung: Künstlerteppiche der Moderne und Gegenwart, Christan Berger: «A world of things can be done with this incredible material.» Robert Barrys Arbeit mit ungreifbaren Materialien und Energieformen, Régine Bonnefoit: Das Kunstwerk als «fühlbares Ding» – Theorien zu Materialität, Faktur und Dinglichkeit in der russischen Avantgarde und am Bauhaus, Stefanie Bründler: «Igloo Ticino» (1990) von Mario Merz: Entstehung und Veränderung im Verlaufe der Zeit. Auf Spurensuche nach Merkmalen der Authentizität, Johannes Gfeller: Time-based Media: Materialität, Funktionalität und Temporalität als Parameter ihrer Erhaltung, Gabriel Grossert: Im Labor der Kunst. Der Fabrikationsprozess in der Kunstgiesserei St. Gallen am Beispiel von Urs Fischer und Hansjürg Buchmeier, Florin Gstöhl: Der neue Stellenwert des Materials in der Architekturmoderne: Das Beispiel Otto Rudolf Salvisberg, Henrike Haug: Handwerkstradition, Materialwissen und Techniknarrative. Zu den Potentialen arbeitsteiliger Produktion von Glas-Kunst-Werken, Adriana Kapsreiter: Von der materiellen «Veredelung» hin zur «Durchgeistigung». Über die Arbeitsteilung im Werkbunddiskurs 1907–1914, Jonathan Kemp: Practical Ethics v3.0: Version Control, Anne Krauter Kellein: Wie viel Interdisziplinarität braucht die Erhaltung zeitgenössischer Kunst?, Ann-Sophie Lehmann: Gedankendinge. Semâ Bekirović, Hannah Arendt und das nachhaltige Kunstwerk, Martina Pfenninger Lepage und Gerda Kaltenbruner: (Wieder-)Anfertigen als Erhaltungsstrategie für eine Installation mit Latexhäuten – Annäherung an einen erweiterten Werkbegriff, Artemis Rüstau: Das Unfertige als Strategie: «Storage Piece» von Haegue Yang oder Über das stetige Auspacken, Anna Schäffler: «Total loss» – Vom Kunstwerk zur Materialprobe … und darüber hinaus, Franz Schultheis: Kunst-Entrepreneure und ihre Dienstleister. Ethnografische Beobachtungen auf der Hinterbühne der Kunst, Dietmar Stock-Nieden und Anabel von Schönburg: Marktwert und Restwert – Probleme der Wertigkeit von arbeitsteilig hergestellter Kunst bei Restaurierung, Teilersatz und Neuproduktion, Anna Katharina Thaler: Zustand reconsidered. Eingriff und Kommunikation im druckgrafischen Werk von Joseph Mallord William Turner, Barbara Tiberi: Division of labour and creativity in artistic production: collaboration with artists in European factories in the 1960s, Monika Wagner: Staub und Glanz. Konzepte von Materialität und Dematerialisierung
outlines, Bd. 12, 23 x 16 cm, 400 Seiten, 84 farbige und 36 s/w-Abbildungen, 3 Diagramme, 2 Tabellen, broschiert, CHF 49.--, Zürich: SIK-ISEA / Scheidegger & Spiess, 2022
Online publiziert bei Universität Heidelberg / Universitätsbibliothek, arthistoricum.net – Fachinformationsdienst Kunst Fotografie Design, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg, www.uni-heidelberg.de/de/impressum, e-ISBN: 978-3-98501-100-1 (PDF)
Die Online-Version dieser Publikation ist auf https://www.arthistoricum.net dauerhaft frei verfügbar (Open Access). URN: urn:nbn:de:bsz:16-ahn-artbook-1047-7, DOI: doi.org/10.11588/arthistoricum.1047
Medienmitteilung