Interviews

Interview mit Beni Bischof

Interview mit Beni Bischof (BB)
Geführt von Claudia Blank (CB), SIK-ISEA
Im Restaurant Militärkantine, St. Gallen
7. Januar 2015

Druckversion mit Anmerkungen (PDF)

Aus der Serie Türme, 2013, Aquarell, 30 x 21 cm

Aus der Serie Rambo II / First Blood Part II, Aquarell, 2013, 30 x 21 cm

Romantischer Sonnenuntergang, 2011, eingebrannte Tapete auf MDF, 180 x 250 cm, Ausstellungsansicht, Kunst Halle Sankt Gallen (Foto: Beni Bischof)

Cowboy, 2011, Lambda Print (Edition von 4), 70 x 90 cm

Banane, Brot, Feuer, 2014, verschiedene Medien, Ausstellungsansicht, Hauser Gallery Zürich (Foto: Beni Bischof)

Good Friends, Good Pizza, 2011, Mixed Media, 350 x 350 cm, Ausstellungsansicht, Galerie Nicola von Senger Zürich (Foto: Beni Bischof)

Grcic, Chair One (a), 2015, Gips, Farbe auf Stuhl, 65 x 45 x 45 cm, (Foto: Beni Bischof)

Cillit Bang, 2012, Öl auf Leinwand, 180 x 150 cm

Beni Bischof im Atelier, St. Gallen, 07.01.2015 (Foto: Claudia Blank)

CB: Danke, dass Du Dir Zeit nimmst für dieses Interview. Ich möchte zuerst über Deine Biografie sprechen. Du hast die Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung in St. Gallen besucht. Was hast Du von dieser Ausbildung mitgenommen?

BB: Handwerk, vielleicht. Den Umgang mit dem Computer und mit dem Visuellen, mit Formen. Aber es war eine harte Zeit. Ich bin eigentlich ein Dilettant. Ich mache einfach alles so gut, wie ich kann. Bis jetzt will ich auch alles selber machen. Skulpturen auch, so gut ich kann.

CB: Heisst das, Du möchtest nichts in Auftrag geben?

BB: Bis jetzt eigentlich nicht, nein. Für die Manor-Ausstellung lassen wir jetzt etwas Kleines machen, aber eigentlich würde ich alles gerne selber machen, um es irgendwie authentisch zu belassen. Bis jetzt war das so ein Thema. Wenn ich etwas mache, so gut ich es kann, dann ist es irgendwie einzigartiger, als wenn ich beispielsweise etwas in Bronze machen lassen würde. Ich habe schon Kontakt zur Kunstgiesserei hier in St. Gallen. Da sieht man ja, was die anderen so machen. Alle lassen etwas abgiessen. Das ist auch spannend. Aber im Moment handhabe ich es so, dass ich es selber probiere. Dadurch ereignen sich auch Fehler, und daraus ergibt sich wieder etwas Neues. Das war eigentlich bis jetzt immer so.

CB: Du bist ziemlich verwurzelt in St. Gallen. Du bist in Widnau aufgewachsen, hast aber auch hier gewohnt.

BB: Ja, bis vor einem Jahr habe ich hier gewohnt. Dann bin ich aber zurück nach Widnau. Ich wurde Vater vor zwei Jahren, obwohl das eigentlich nicht der Grund war. Ich kam wegen der Grafikfachklasse nach St. Gallen. Da hab ich auch Freunde gefunden, mit denen hab ich heute noch Kontakt. Das war damals der Grund, nach St. Gallen zu ziehen. Aber hier zu wohnen und zu arbeiten, das war dann ein bisschen zu eng. Jetzt pendle ich wieder, so wie früher, am Bodensee vorbei. Das ist eigentlich noch schön im Sommer.

CB: Was hält Dich denn hier?

BB: Gute Frage. Die Familie, klar. Aber es ist nicht so einfach, wie es klingt. Es ist immer eine Kombination von Abhauen- und ganz Zurückkehren-Wollen. Ein Spannungsverhältnis eigentlich. Mit dem Pendeln kann ich das ein bisschen ausgleichen, obwohl es nur eine halbe Stunde dauert. Und ich bin ja auch öfters mal in Berlin oder sonst irgendwo. Man sucht immer irgendwie Ventile, wo man das Fernweh ablassen kann.

CB: Das Fernweh ist also schon vorhanden?

BB: Es ist eigentlich ein ständiges Fernweh. Vor allem im Winter. Aber das hätte ich auch in Berlin. Ich will ja nicht nach Berlin. Ich will in Bewegung sein.

CB: Und St. Gallen, oder sagen wir das Rheintal, ist dann quasi die Konstante?

BB: Ja, das kann man so sagen. Zuhause ist sowieso vieles wieder anders. Diese Gegensätze finde ich spannend.

CB: Kommst Du jeden Tag ins Atelier? Hast Du einen geregelten Tagesablauf?

BB: Ja, eigentlich fast jeden Tag. Morgens zwischen 8 und 10 Uhr gehe ich auf den Zug und abends dauert es manchmal länger. Das ist schon geregelt, ja. Am Wochenende komme ich manchmal nur eine oder zwei Stunden her, oder ich mache etwas zuhause.

CB: War Dir immer schon klar, dass Du Künstler werden wolltest?

BB: Ich wollte eigentlich gar nicht bewusst. Es geschah einfach. Ich musste es irgendwie akzeptieren, dass ich das jetzt mache.

CB: War das bei Deiner Ausbildung schon so?

BB: In der Grafikfachklasse, meinst du? Das war ja eine sehr freie Ausbildung, also so altes Handwerk, Malen, Aktmalen. (Pause). Es war schon vorher klar. Schon in der Kantonsschule. Aber ich wollte es nicht richtig akzeptieren, oder so. Tönt komisch. Ich muss mal überlegen, warum das so war. Es gab wenige Vorbilder in meiner Umgebung, eigentlich. Obwohl es in meiner Familie immer akzeptiert war.

CB: Also akzeptiert. Aber Du bist nicht in einem künstlerischen Umfeld aufgewachsen?

BB: Schon künstlerisch interessiert. Mein Grossonkel war Künstler. Zu dem hatten wir auch Kontakt. Also ich war schon in einer Umgebung, die mich moralisch unterstützte, beziehungsweise von Anfang an akzeptierte, was ich mache. Sonst wäre ich vielleicht jetzt nicht mehr in der Nähe, das ist schon auch ein Grund.

CB: Dann war Dein erster Zugang zur Kunst Dein Grossonkel? Oder gab es sonst noch einen Künstler oder ein Werk, der oder das Dich beeindruckt hat?

BB: Gut, also es gab schon Erfahrungen in Museen mit Werken, wo ich genau wusste, das will ich auch. Vor allem mit Gemälden. Das hat mich schon immer fasziniert. So die Klassiker halt. Pop Art war ein Zugang oder Jackson Pollock, damals. Die Amerikaner. So diese Kombination. Pop Art und dieses Expressionistische, Abstrakte. Was hat mich noch fasziniert? Ja, schon vor allem Maler. Und ich fühle mich auch immer noch als Maler, obwohl ich gar nicht so viel male. Es ist einfach wie das Ziel.

CB: Das verstehe ich schon, bei Deiner Arbeit. Also, dass Du Dich als Maler fühlst.

BB: Auch wenn ich eine Skulptur mache, hat es oft auch etwas Malerisches. Weisst Du, dieses Kombinieren im Affekt, das Ausdrücken im dreidimensionalen Raum.

CB: Gab es denn vielleicht auch während Deiner Ausbildung jemanden, der Dich besonders gefördert hat? Oder ein Ereignis, von dem Du sagen würdest, das war jetzt wegweisend?

BB: Wie gesagt, die Unterstützung von der Familie war sicher wichtig. Von meiner Mutter und auch von meiner heutigen Frau, die kenne ich ja schon seit Langem. Sie war mit mir in der Kantonsschule und hat das alles von Anfang an mitbekommen. Auch mein Schwager und meine Schwester, die haben manchmal auch etwas gekauft. Es war generell so, dass ich immer ein positives Echo bekommen habe. Das war schon ein wichtiger Grund dafür, dass ich immer weiterging.

CB: Und dann hast Du 2005 angefangen, das Heft herauszugeben.

BB: Das Lasermagazin, ja. Das war eigentlich so ein Frust-Lust-Projekt. Weil ich bis 2005 irgendwie so viele Arbeiten hatte und auch so eine Affinität für Magazine und Bücher habe. Und dann dachte ich, ich bringe das mal so an den Mann, in Form eines Magazins. Darin habe ich dann meine Zeichnungen und Fotos abgedruckt.

CB: Und war das gleich erfolgreich?

BB: Am Anfang habe ich’s zweimal gratis aufgelegt in St. Gallen. Dann hatte ich erste Abonnenten, das Echo war immer irgendwie gut. Dann gab es eine Ausgabe, die hat plötzlich ein weltweites Echo ausgelöst. Das war diese Burgen-Ausgabe. Habt ihr in eurem Archiv das Lasermagazin? Ihr könntet Abonnent werden.

CB: Es wäre vielleicht etwas für die Bibliothek. Ich werde es mal vorschlagen.

BB: Jedenfalls war das diese Burgen-Ausgabe, da gab es eben dieses extreme Echo. Bis heute.

CB: Ja, die haben einen grossen Reiz, diese Burgen-Bilder. Ich bin denen auch mal begegnet, und sie sind mir gleich in Erinnerung geblieben.

BB: Es ist eine sehr plakative Idee, auch formal. Ich kann das schon nachvollziehen. Obwohl, es ist so ein oberflächliches Thema. Es ist wie Werbung, einfach Kunst (lacht).

CB: (lacht) Das hast Du jetzt schön gesagt.

BB: Das denke ich aber tatsächlich noch oft. Eigentlich bin ich Werber. Ich bin mein eigener Auftraggeber oder so.

CB: Du arbeitest ja eigentlich auch teilweise mit den Strategien der Werbung.

BB: Eigentlich schon. Es ist ein bisschen heikel, das so zu sagen, aber es geht um Symbole, es geht um Umgebung, Alltag, um Marken teilweise, knallige Effekte, auch Effekthascherei mit diesem Finger und den Models. Das sind so Metaphern. Geschichten sind ein Thema...

CB: ...etwas sehr schnell und unmittelbar zu kommunizieren...

BB: Ja, genau.

CB: ...mit einem Bild oder einem kurzen Text auch.

BB: Das ist natürlich ein bisschen effekthascherisch. Aber auch, wenn’s geht, mit Inhalt, so dass es auch nach zwei Monaten noch spannend ist. Oder länger.

CB: Wenn wir gerade beim Thema der Werbung sind: Du hast ja auch eine Plakatserie gemacht. Das war etwas, das ich in der Form jetzt nicht unbedingt von Dir erwartet hatte.

BB: Also, da in Zürich? Hast Du sie gesehen?

CB: Ja, beim Bahnhof Stadelhofen. Ich fand sie extrem sauber. Sehr grafisch, sehr aufgeräumt. Inhaltlich erkenne ich Dich darin schon...

BB: ...ja, so saubere Grafik. Da habe ich mit Markus Kraft zusammengearbeitet. Ich hatte drei Vorschläge, und er fand diese Serie am spannendsten. Ich wollte etwas machen, das auch kommuniziert, das mag ich noch gerne. Etwas, das auch irgendwie lustig ist, nicht so ernst. Ich hatte damals gerade ein Lasermagazin mit Diagrammen gemacht. Aber es fällt schon ein bisschen aus dem Rahmen. Eigentlich sind es Zeichnungen, einfach sauber gestaltet. Grafik als Handwerk, das interessiert mich heute noch, Poster interessieren mich und Statistiken interessieren mich auch, obwohl ich das nicht so ernst nehme. Es sind ja absurde Statistiken. Sinnlos und pseudo-autobiografisch.

CB: Im letzten Jahr ist ja ziemlich viel gelaufen bei Dir. Du hast sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Da gab es das Psychobuch, das ein grosses Medienecho ausgelöst hat, dann hast Du den Manor Kunstpreis erhalten, und Du hattest eine Einzelausstellung in São Paulo. 2014 war ein gutes Jahr für Dich.

BB: Ja, es war ein spannendes Jahr. Obwohl, es gab auch Abnützungserscheinungen in den letzten zwei Jahren, muss ich sagen. Ein Thema für mich persönlich war, dass ich nicht die Lust verliere, dass ich genügend Lust habe, auch in den nächsten Jahren noch Arbeiten zu produzieren. Wie kann ich das beibehalten? Ich weiss nicht genau, wie ich das sagen soll. Ich will mich nicht wiederholen, das ist immer ein Thema, vor jeder Ausstellung. Das gelingt nicht immer gleich gut. Es ist halt so eine persönliche Sache, dass ich die Freude bewahre. Jetzt für die Manor-Ausstellung im Februar versuche ich, neue Sachen zu machen, fast ein bisschen wie ein Neustart. Aber das letzte Jahr war schon noch spannend. Ich jonglierte ein bisschen mit bestehenden Arbeiten und Techniken, immer unterschiedlich kombiniert. Zum Beispiel bei Nicola von Senger in Zürich gab es eine Greatest Hits-Ausstellung. Die habe ich zusammen mit einem befreundeten Kunstsammler aus Herisau gemacht. Wir haben diskutiert, wie wir was auswählen können. Jemand von aussen hat einen anderen Blick auf meine Arbeiten und wählt dann etwas Anderes aus. Das war eine Möglichkeit, ein bisschen auszubrechen. Es gibt so ein paar Leute, mit denen diskutiere ich, da bekomme ich Feedback.

CB: Sind das denn auch Künstler?

BB: Das muss nicht sein. Der Sammler ist beispielsweise Architekt. Mein Freund und Assistent John [Beck] ist auch immer dabei. Er war damals mit mir in der Grafikfachklasse. Er wohnt auch hier in St. Gallen und begleitet mich oft an Ausstellungen. Dann diskutieren wir auch viel zusammen, obwohl er keine Ahnung von Kunst hat (lacht), aber das ist ja vielleicht gerade gut so. Ich versuche, ihn so oft es geht mitzunehmen. (Pause). Es war viel los, aber es war auch nicht so aufwendig, wie es tönt. Bei Gruppenausstellungen kann man ja ein bisschen dosieren, wieviel Aufwand man betreibt, je nach dem.

CB: Planst Du Deine Karriere?

BB: Nein. Rational planen nicht. Ich bin eigentlich immer noch überrascht. Ich hab manchmal das Gefühl, ich kann gar nichts (lacht). Irgendwann kommt jemand um die Ecke und sagt: „Ich hab dich ertappt! Du kannst gar nichts!“ Ich bin sehr intuitiv, glaub ich. Ich habe in den letzten acht Jahren ein gutes Gefühl gehabt, was etwas werden könnte. Aber alles basiert auf der Hoffnung, dass es klappt. Da sind schon Existenzängste, manchmal und manchmal nicht. Oder wie meinst Du planen? Ich kann ja das schlecht planen.

CB: Ich meinte, ob Du irgendeine Strategie verfolgst.

BB: Alles geben für jede Ausstellung, eigentlich. Das kam in den letzten zwei Jahren manchmal ein bisschen zu kurz. Das ist aber wirklich wichtig, dass man alles gibt, sich auskotzt und an die Grenzen geht. Das ist so meine Strategie. Schritt für Schritt.

CB: Hast Du denn jetzt die Tendenz, eher weniger zu machen und dafür mehr zu geben für jedes einzelne Projekt?

BB: Nein, eigentlich ist das Thema, eher einfach das zu machen, was ich gerne mache. Chaotische Installationen, Sachen, die Freude machen, Sachen mit Humor. Und mit der Zeit weiss man ja, was ankommt bei verschiedenen Leuten, was du verkaufst, was bei den Profis ankommt, bei den Kuratoren. Davon muss man sich ein bisschen abgrenzen. Dann muss man sich wieder fragen, was gefällt mir.

CB: Du meinst, man muss sich trauen, unbequem zu werden?

BB: Unbequem und wieder mutiger. Man muss sich konzentrieren, sonst verliert man ja die Freude, langfristig gesehen.

CB: Ich möchte nochmals auf Dein Werk zurückkommen, konkret auf die Gattungen. Du arbeitest ja vorwiegend in den klassischen Kunstgattungen Zeichnung, Malerei, Skulptur. Gab es einen bestimmten Grund sich dafür zu entscheiden?

BB: Also, das Zeichnen finde ich sowieso das Beste. Das kostet nichts, das kann man überall, man braucht nichts dafür. Das finde ich einen guten Grund zu zeichnen. Ich habe auch schon immer gezeichnet, Du ja wahrscheinlich auch früher. Da kann man so schnell Welten, Gedanken ausdrücken. Malerei gefällt mir aus sinnlichen Gründen, ich weiss auch nicht genau. Ein Bild an der Wand ist eigentlich ein bisschen doof, aber ich bin so ein Gemäldefan.

CB: Nein, das ist überhaupt nicht doof. Ein Bild ist ein Fenster (lacht).

BB: Das Gefühl hab ich auch, manchmal. Nein, ich bin wirklich ein absoluter Gemäldefan, muss ich sagen. Und Skulptur, das war eher so ein Ausprobieren in den letzten Jahren, ausgehend von Zeichnungen, ein Versuch, die Zeichnung in den dreidimensionalen Raum zu bringen.

CB: Du arbeitest ja auch oft mit Bild-Text-Kombinationen. Was ist da jeweils zuerst? Das Bild oder der Text? Und ist dann die Skulptur der logische nächste Schritt?

BB: Die Skulptur entwickelt sich selten direkt aus der Zeichnung. Bei den Zeichnungen mache ich manchmal zuerst das Bild und dann den Text, manchmal hab ich eine Idee schon vorher für eine Kombination, oder der Text kommt erst später, nach zwei Tagen oder so. Und wenn ich einen guten Text finde, eine gute Headline aus der Zeitung, dann schreibe ich das mal auf, und dann fällt mir etwas ein. Aber die Zeichnung ist dann vielleicht noch nicht gut. Dann mache ich halt die nächste, und die ist dann vielleicht gut. (Pause). Jetzt machen wir zum Beispiel gerade ein Buch bei Patrick Frey, das ist eine Textsammlung. Es besteht aus Texten, die mich interessieren oder die zur Ausgangslage für Arbeiten werden könnten. (Pause). Und die Skulpturen, die stehen nicht so mit den Texten in Zusammenhang, da geht es mehr ums Ausprobieren von Material. Ton und Gips, Sprayfarbe. Günstige Materialien, alles, was einfach zu handhaben ist. Da passiert alles im Affekt, ich hab ja keine Zeit (lacht). Keine Geduld, müsste ich vielleicht eher sagen.

CB: Ja, man sieht das den Arbeiten auch an, irgendwie (lacht)...

BB: ...das ist kein Kompliment (lacht)...

CB: ...dass sie halt ziemlich schnell entstehen. Also ich finde, dieses Spontane, das sie ja ausstrahlen, ist auf jeden Fall eine Qualität.

BB: Ja, aber es ist nicht so einfach, wie es aussieht (lacht). Ich meine, ich will mich ja nicht langweilen im Atelier. Es ist schon nicht so einfach, eine Arbeit zu machen, die sehr schnell entsteht, die dir aber dann auch in zwei Monaten noch gefallen wird.

CB: Dann hältst Du Dir die Arbeiten jeweils zwei Monate vor Augen und erprobst das?

BB: Meistens sehe ich es schon am nächsten Morgen oder so. Und wenn’s dann gut ist, dann hat es vielleicht etwas.

CB: Und bei den Zeichnungen auch?

BB: Ja, aber die schaue ich immer mal wieder durch, so zur Unterhaltung (lacht). Dann fallen die raus, die langweilig sind. Auch vor Ausstellungen sortiere ich die Zeichnungen immer wieder.

CB: Du arbeitest ja gerne auch mit gefundenen Bildern aus Zeitschriften oder mit Plattencovers. Hast Du eine Art Bilderfundus? Oder wie kommt ein Bild dazu, dass es von Dir weiter bearbeitet wird?

BB: Einen geistigen Fundus hab ich. Welten, die mich interessieren. Popkultur oder Alltag, Klischees, Symbole, Interessen von früher, beispielsweise Bands. Einfach so Themen, die mir gefallen.

CB: Du hast also keine Bildersammlung angelegt?

BB: Nein. Obwohl ich das gerne hätte. Ich hätte sehr gerne Text- und Bildarchive. Aber meistens entsteht ein Thema vor einer Ausstellung. Da entscheide ich mich dann für etwas, was ich schon lange machen wollte. Entweder dekonstruiere ich dann etwas, die Kuckucksuhr, dieses harmlose, idyllische Weltbild, oder dann gibt es Arbeiten zu Weltkonzernen, Nike-Schuhe, oder es gibt Sachen, die ich sehr mag, eben Platten oder so. Was gab’s noch? Modefotografie finde ich auch spannend. Das will ich mir dann aneignen. Das geschieht einfach irgendwie, und manchmal ist es gut, manchmal nicht.

CB: Wie wichtig ist der Raum für Dein Werk? Mir ist aufgefallen, dass Du bei Ausstellungen im institutionellen Rahmen viel eher den Raum mit einbeziehst als bei Galerieausstellungen.

BB: Es ist eigentlich immer ein grosses Thema. Wenn ich die Möglichkeit kriege, dann mache ich das gerne, so ein eigenes Universum. Alles markieren ist ein Thema. Die Wand markieren. (Pause). Bloss Gemälde aufzuhängen finde ich schon auch gut. Einfach nicht immer. Dieses Jahr hatte ich zwei Ausstellungen, die waren so. Da haben wir einfach die Gemälde an die Wand gehängt. Das kommt dann aber auch auf die Galeristen an. Manche Galerien wollen keine Sprayereien an der Wand, dann ist es schon gelaufen. Ich bin da flexibel. (Pause). Nicola von Senger dagegen ist extrem kooperativ, muss ich sagen. Da kann man machen, was man will. Das gibt’s nicht so oft.

CB: Es ist doch bestimmt ein Unterschied, ob Du eine Ausstellung in einer Kunsthalle machst, wo Du ein Budget hast oder ob Du eine Galerieausstellung machst, wo es dann letztlich auch kommerzielle Interessen gibt.

BB: Das sind wahrscheinlich die Hintergründe. Obwohl es eben auch Galeristen gibt, denen das egal ist. Die wollen einfach eine gute Ausstellung haben. Und bei Nicola von Senger hatte ich ja extrem viele Eingriffe gemacht.

CB: Etwas, das mich zur Gattungsfrage noch interessiert: Das Erste, was ich von Dir gesehen habe, war die Ausstellung Dark Splendor in der Galerie Milieu in Bern, das war 2010. Du hast da eine Reihe von schwarzen, sehr pastos gemalten Bildern gezeigt. Und dann aber auch die Skulpturen Böse Menschen sind extrem Scheisse I und II. Damals ist mir aufgefallen, dass Deine Gemälde sehr haptisch sind, in ihrer Materialität fast schon skulptural, so wie ein Relief. Und andererseits sind Deine Skulpturen sehr malerisch. Was interessiert Dich an dieser Gattungsüberschreitung?

BB: Bei den Gemälden hat mich damals interessiert, aus der zweidimensionalen Fläche rauszukommen. Das ist auch heute noch ein Thema. Das Gemälde wird dann ein Objekt, ein Relief. Generell ist immer der Versuch am Anfang. Der Versuch, etwas Neues zu machen, was funktioniert. Bei den Skulpturen, da ist es die entgegengesetzte Richtung. Zuerst ist da der Körper, den man dann flächig anmalt.

CB: Ja, ich hatte da bei den Skulpturen den Eindruck, dass es sehr stark um die Zeichnung darauf geht, und gar nicht mehr so sehr um die Form.

BB: Bei diesen Skulpturen ging es vor allem darum, schnell den Körper zu markieren. Mit der Spraydose, pffff... Und dann ein bisschen Ölfarbe direkt aus der Tube, und fertig. Ja, so entsteht das schnell...

CB: ...und andererseits sind dann die Gemälde sehr präzis gemalt.

BB: Ja, das machte vielleicht nicht soviel Sinn damals, dieses fast Geometrische, Symmetrische mit den chaotischen Figuren.

CB: Also wenn Du den Kontrast suchst, dann macht das durchaus Sinn. So kontrastieren die Medien, aber auch die Form. Ich fand’s jedenfalls irgendwie schlüssig, damals. (Pause). Vielleicht kannst Du generell noch etwas zu den Kontrasten in Deinem Werk sagen. Du hast vorhin schon angesprochen, dass Du gerne gewisse Dinge dekonstruierst. Auch bei den Zeichnungen arbeitest Du oft mit Gegensätzen und generierst eine ironische Wendung.

BB: Genau, ja. Kontraste sind schon ein grosses Thema. Es gibt dann Kombinationen, die in der Balance bleiben. Und auch Ironie ist ein grosses Thema. Absurde Konstrukte oder Scheinwelten. Ein bisschen böse oder auch hässig. Was mir grade noch eingefallen ist: es sind eigentlich immer Kommentare. Wenn ich mir etwas aneigne, heisst das, ich kommentiere es mit einem Ausdruck oder auch mit dem Medium. Das Plattencover zum Beispiel, da mache ich etwas drauf, oder ich spraye etwas an, etwa die Kuckucksuhr oder die Nike-Schuhe. Das sind Kommentare durch Markierung.

CB: Wenn Du Dir beispielsweise Referenzen aus der Kunstgeschichte vornimmst, sind das dann auch Kommentare?

BB: Das ist selten der Fall, dass ich das bewusst mache. Es gibt schon ein paar Arbeiten, die ich so kommentiert habe. Ein Mondrian-Plakat gab es mal, eine Picasso-Fälschung auch. Es ist für mich kein grosses Thema, aber ich bin mir bewusst, dass man da als Betrachter Verbindungen ziehen kann.

CB: Bei der Ausstellung im Helmhaus hast Du eine Kühlschrankskulptur gemacht. Da musste ich auch an Roman Signer denken. Er hat eine Tiefkühltruhe genommen und mit Wasser gefüllte Gummistiefel reingestellt.

BB: Die Arbeit kenne ich gar nicht. Ich habe gehört, dass er eine Arbeit mit Schnee im Kühlschrank gemacht hat, die er versichern wollte. Aber die Versicherung wollte nicht (lacht).

CB: Du kennst ihn ja wahrscheinlich, oder? Er lebt ja auch in St. Gallen.

BB: Nicht gut, nein. Aber er ist sehr inspirierend, was soll man da sagen, logisch. Das Absurde, Humorvolle, Unverkrampfte finde ich sehr inspirierend. (Pause). Oft sind es Alltagsobjekte, die mich inspirieren. Alles in der Umgebung, mit dem man irgendetwas machen kann. Und das ist bei ihm ja auch so. Er arbeitet viel mit Objekten aus dem Alltag. Das ist hervorragend. Es gibt so viele schöne Sachen auf der Welt. Warum soll ich etwas Neues produzieren, wenn es so schöne Sachen gibt? Also mache ich lieber etwas...

CB: ...mit einem Regenschirm (lacht)?

BB: Das werde ich sicher nicht machen (lacht). Aber apropos Kühlschrank: Diese Skulpturen sind eigentlich schon viel früher entstanden. Kennst Du Samuel Leuenberger von Salts? Ich hatte 2011 eine Ausstellung dort, und das war in einer Wohnloft. Da gab es auch eine Küche im Ausstellungsraum, und ich fragte, ob ich was in der Küche machen darf. Dann hat er mir den Kühlschrank ausgeräumt. So ist es dazu gekommen.

CB: Du hast da schon eine Butterskulptur gemacht?

BB: Butter, aber auch aus Schokolade und Anderem, was man kühlen muss.

CB: Wie wäre es denn, wenn jetzt jemand dieses Werk kaufen möchte? Stellst Du Dir auch konservatorische Fragen?

BB: Ich habe mich noch nicht getraut, ehrlich gesagt, nein. Bei mir ist sowieso klar, dass ich das Meiste nach der Ausstellung wieder entsorge. Die Idee wird fortbestehen, und man hat es ja eigentlich schnell wieder gemacht.

CB: Du dokumentierst es, und dann ist es wieder weg?

BB: Ja. Also bei der Butterskulptur beispielsweise schon. Oder auch bei grossen Skulpturen, die vor Ort entstanden sind. Es ist natürlich auch eine Frage der Lagermöglichkeiten. (Pause). Aber was ich in letzter Zeit öfters gedacht habe: Ich frage mich sowieso, warum ein Kunstwerk über Jahrzehnte fortbestehen muss.

CB: Findest Du, das muss nicht sein?

BB: Doch, es wäre schön, aber... (lacht)

CB: Es wird natürlich spätestens dann von Interesse, wenn das Werk in eine Sammlung kommt, weil etwa die Museen den Anspruch haben, Werke über lange Zeit zu bewahren. Das ist eine Frage, die sich beispielsweise auch bei Dieter Roth stellt. Wie geht man mit einer Schokoladenskulptur um? Oder mit Medien, die längst ausgestorben sind? Inwieweit ist der Zerfall Teil des Werks?

BB: Es sind spannende Fragen, aber ich beschäftige mich eigentlich nicht so sehr damit.

CB: Wie sieht es denn bei Dir mit der Dokumentation Deiner Arbeit aus? Verwendest Du eine Archivierungssoftware oder hast Du sonst ein System?

BB: Nein.

CB: Wie behältst Du den Überblick?

BB: Das ist schwierig. Das erste Problem ist die Sache mit den Ausstellungsfotos. Ich habe es oft verpasst, gute Fotos zu machen. Noch heute mache ich oft nur mit dem Handy schnell ein paar Bilder. Das ist wie beim Sprayen (lacht). Du musst schnell wieder abhauen. Also, nicht dass ich sprayen würde. Aber ja, Fotos sollte ich mehr machen. Und dann, im besten Fall, ist die Datei einfach sauber angeschrieben auf der Festplatte. Auf der Webseite führe ich auch diese Ausstellungslisten. Manchmal bekomme ich von den Galerien saubere Fotos. Und Bücher, in denen ich erwähnt werde, bekomme ich meistens. Bei den Magazinen habe ich es auch ein bisschen verpasst. Das ist mir aber eigentlich viel wert. Die Magazine, Hefte und Bücher alle zusammenzutragen, das fände ich eigentlich noch schön. Im Kunstmuseum sind sie jetzt gerade dabei alles aufzulisten. Aber das ist noch schwierig. Vor allem gibt es sehr viele Blog-Einträge, die ich sehr spannend finde.

CB: Verfolgst Du das?

BB: Das verfolge ich eigentlich am meisten.

CB: Was ich ganz gerne noch ansprechen wollte, ist die Sache mit den Plattencovers, die Du für Bands gemacht hast. Das gehört ja eher in den Bereich der angewandten Kunst. Differenzierst Du da oder findest Du, dass die Grenzen fliessend sind?

BB: Das fänd’ ich eigentlich schön, fliessend, ja. Ich finde, man kann profitieren von beiden Seiten. Ich bin ganz und gar nicht abgeneigt, manchmal angewandt zu arbeiten. Das ist inspirierend, und es hat mir auch immer wieder viel gebracht. Es gibt in der Grafik hervorragende Arbeiten, andererseits gibt es in der Kunst Dinge, die mich nicht so interessieren. Bis jetzt sind ja diese Welten sehr getrennt.

CB: Diese Arbeiten, die Du für die Plattencovers zur Verfügung gestellt hast, sind aber eigentlich nicht dafür entstanden, oder?

BB: Selten, aber das gab es auch schon. Stahlberger ist ein Kollege von mir, und der hat mich gefragt. Und wenn man die Band mag, dann ist das gut. Aber generell überlege ich mir das schon gut. Wenn’s dann irgendwie eine Band ist, die du gar nicht... (Pause). Also Maja Brunner käme eher nicht in Frage (lacht). Obwohl, das wäre vielleicht noch spannend.

CB: Sprechen wir noch über Kulturförderung und Kunstbetrieb. Du hast diverse Preise und Atelierstipendien erhalten. 2006 warst Du in Rom und diesen Herbst auch wieder. Wie war das für Dich?

BB: Das erste Mal, das war wirklich ein wichtiger Aufenthalt, muss ich sagen. Da hab ich die ganze Zeit gemalt, das hat mir sehr viel gebracht. Auch Rom ist wirklich eine super Stadt.

CB: Deswegen bist Du auch nochmal dahin?

BB: Ja. Damals war ich mit meiner Freundin da und jetzt auch noch mit dem Kind. Das war natürlich schon ein bisschen anders. Ich bin nicht so viel zum Arbeiten gekommen. Aber das war auch nicht so ein Problem. Es war eine gute Zeit. Das erste Mal, hab ich schon das Gefühl, das war irgendwie sehr massgebend, obwohl ich nicht rational benennen kann, warum. Ein paar Monate danach hatte ich wichtige Kontakte, gute Feedbacks. Das hab ich wie gespürt, das klingt jetzt ein bisschen esoterisch. Aber ich habe mich da auch immer wohl gefühlt.

CB: Wie beurteilst Du die Art und Weise, wie in der Schweiz Künstler gefördert werden?

BB: Den Überblick hab ich da nicht ganz. Die Swiss Art Awards kenne ich ein bisschen.

CB: Den Preis hast Du ja schon zweimal erhalten.

BB: Also ich fand das super. Auch die Möglichkeit, in Basel während der Art auszustellen, das ist sensationell. Es hat mir auch sehr viel gebracht im Sinne von Feedbacks und Galerienkontakten. Das war wirklich super.

CB: Die Stadt und der Kanton St. Gallen haben Dich auch schon mehrmals unterstützt.

BB: Ich find’s super (lacht). Ich bin sehr dankbar, und es war wichtig, diese Förderung zu erhalten. Vor allem moralisch. Aber das Geld auch, natürlich.

CB: Du fühlst Dich nicht verwöhnt?

BB: Man fühlt sich immer verwöhnt, wenn man einen Preis erhält. Man fragt sich immer, ob man das verdient hat. Aber letztlich ist es auch eine Überlebensfrage. Man nimmt es gerne und schätzt es, und es treibt einen an. Es ist schlichtweg eine gute Unterstützung. Was ich auch sagen muss, tausende Künstler in der Schweiz arbeiten jahrzehntelang freiwillig, bauen gratis Ausstellungen auf, damit elitäre Leute am Wochenende was anschauen gehen können. Darum finde ich diese Unterstützungsbeiträge eine gute Sache. (Pause) Verwöhnt? Bin ich verwöhnt? Vielleicht schon. Ich hatte Glück.

CB: Ich meinte damit eigentlich, dass in der Schweiz vergleichsweise viele öffentliche und private Gelder für Künstlerförderung gesprochen werden.

BB: Klar, keine Frage. Insofern auf jeden Fall verwöhnt. Auch wenn man in Zürich ausstellen kann, ist das ein Privileg. Zürich ist wahrscheinlich eine der besten Städte auf der Welt für Kunst. Verwöhnt ist man in der Schweiz nicht nur auf der Ebene der Kunst. Aber wie gesagt, ich habe nicht so recht den Durchblick, wie diese Kunstförderung hierzulande betrieben wird. Auch im Ausland weiss ich nicht genau, wie es funktioniert. Weisst Du etwas darüber?

CB: Ich weiss halt nur, dass beispielsweise in Deutschland die Situation für junge Künstler schon prekär ist. Die sind halt gezwungen, soviel es geht nebenher zu arbeiten. Es gibt schon Fördermittel, aber niemals in dieser Dichte.

BB: Es ist absolut ein Privileg hier. (Pause) Ich hab mir schon auch manchmal überlegt, ob es Sinn macht, Tote künstlich am Leben zu erhalten. Die Frage ist, unterstützt man jeden, der Kunst macht oder unterstützt man nur die Spitze. Und wenn ich sage, man soll unterstützungswürdige Projekte fördern, dann ist das eigentlich ungerecht. Aber da wird man nicht fertig, wenn man das diskutieren will. Eliten zu unterstützen finde ich auch schwierig, aber irgendwie sinnvoll. Im idealen Fall schafft es dann ein Künstler, irgendwann unabhängig davon zu leben. Dann hat sich die Unterstützung gelohnt.

CB: Das ist ja bei Dir jetzt der Fall.

BB: Ja. Die Frage ist, wie lange noch (lacht). Und bei anderen hat es sich dann nicht gelohnt? Nein, also ich weiss es wirklich nicht. Es ist eine schwierige Frage. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, aber ich habe keine eindeutige Meinung dazu. (Pause). Als Künstler ist man ja so stark mit dem eigenen Ego beschäftigt, den ganzen Tag. Man muss ja überleben, da nimmt man einen Preis gerne an. Da sagst du doch nicht nein. Wobei, ich habe auch schon mal ein Atelierstipendium abgelehnt.

CB: Wirklich? Warum denn?

BB: Das bereue ich. Das war ein Atelierstipendium vom BAK in New York. Es kam kurzfristig und ich hatte damals gesundheitliche Probleme. Ich hatte auch keine Lust, so lange weg zu sein von St. Gallen, denn ich hatte mir vorgenommen, mich in mein Atelier zurückzuziehen und intensiv zu malen. Da hatte ich gerade meine erste Galerienausstellung in Genf in Arbeit.

CB: Zum Abschluss möchte ich noch nach Deinen künftigen Projekten fragen. Woran arbeitest Du gerade, jetzt mal abgesehen von der Ausstellung im Kunstmuseum St. Gallen?

BB: Genau, die Ausstellung im Kunstmuseum im Februar. Und dann eine Ausstellung in Salzburg im Fotohof. Das ist etwa wie eine Kunsthalle, und die zeigen nur fotografiebezogene Arbeiten. Ich bin ja kein Fotograf, aber es gibt doch viele Arbeiten, die auf einem Foto basieren. Diese Fingerarbeiten, beispielsweise. Und dann im Herbst ist in Rotterdam eine Einzelausstellung im Museum Boijmans van Beuningen. Ausserdem ein paar Gruppenausstellungen, wahrscheinlich. Das kommt ja oft kurzfristig.

CB: Eine letzte Frage: Welches Werk, Projekt oder welche Werkgruppe innerhalb Deines Schaffens ist Dir besonders wichtig?

BB: Gute Frage (überlegt). Die Zeichnungen.

CB: Gibt es eine Lieblingszeichnung?

BB: Nein, eigentlich nicht. So die Menge. Ich mag den ganzen Stapel.


© SIK-ISEA; Dieses Interview wird wie folgt zitiert: Interview von Claudia Blank mit Beni Bischof, 7. Januar 2015, SIK-ISEA.