Die seit 1936 in Basel ansässige Kunsthistorikerin Maria Netter (1917–1982) gilt als eine der bedeutendsten Schweizer Kunstkritikerinnen der Nachkriegszeit. Ab den 1940er Jahren verfasst sie regelmässig Berichte über Ausstellungen moderner Kunst im In- und Ausland und über Atelierbesuche. Ihre Artikel erscheinen in Schweizer Tages- und Wochenzeitungen wie der Basler Nationalzeitung und der Weltwoche, sie beliefert aber auch Verbandszeitschriften wie Werk und Graphis mit ihren Besprechungen. Als Kommissionsmitglied des Basler Kunstvereins und als Pressesprecherin der Art Basel nimmt sie zudem wichtige Positionen im Kulturbetrieb ihrer Heimatstadt ein. Dementsprechend weit verzweigt ist ihr Beziehungsnetz, das sie mit ihrer stets mitgeführten Leica-Kamera intensiv dokumentiert. Als Chronistin der zeitgenössischen Künstler und ihrer Ausstellungen aber auch als enge Bezugsperson zu den Kunstvermittlern und Sammlern der Avantgarde ist sie eine Augenzeugin der Moderne und ihr umfangreicher fotografischer Nachlass eine wichtige Dokumentationsquelle des damaligen Kunstbetriebs.
SIK-ISEA hat mit finanzieller Unterstützung der Sophie und Karl Binding Stiftung in Basel, der Fondation Giuliana et Giorgio Stefanini in Wilen (SZ), der E. Fritz und Yvonne Hoffmann Stiftung in St. Gallen und der Kresau4-Stiftung in Aathal den fotografischen Nachlass inventarisiert.
600 ausgewählte Aufnahmen Maria Netters und das gesamte Inventar sind online unter www.maria-netter.ch.
Konzeption und Durchführung
Simonetta Noseda, lic. phil., Projektleitung
Alice Jaeckel, Bildredaktorin MAZ, Mitarbeiterin Fotoarchiv
Kontakt
Fotoarchiv SIK-ISEA
Alice Jaeckel
T +41 44 388 51 07
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