Wann: 7./8. November 2024
Wo: SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32 (Nähe Kreuzplatz), CH-8032 Zürich
Um Anmeldung bis am 31. Oktober 2024 wird gebeten an sik@sik-isea.ch. Die Platzzahl ist beschränkt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Im Zuge des sogenannten Material Turn ist seit den 1990er-Jahren vermehrt das Kunstwerk als materielles Objekt in den Fokus der Kunstwissenschaft gerückt. Materialbezogene Aspekte erhielten damit jene Aufmerksamkeit, die ihnen aufgrund ihrer Relevanz bei Produktion, Rezeption und Konservierung von Kunstwerken zukommt. Ungeachtet des berechtigten und überaus gewinnbringenden Interesses an der Materialität der Dinge sollte aber nicht aus dem Blick geraten, dass sich das Kunstwerk erst im Vollzug seiner Wahrnehmung als solches konstituiert. Es ist die – durch ein Subjekt vollzogene – Erfahrung des Kunstwerks, die dieses bedeutungsvoll werden lässt. Die Art der Erfahrung ist dabei in hohem Mass von der betrachtenden Person abhängig, und dennoch keineswegs arbiträr. Nicht jedes Werk kann jede Erfahrung hervorrufen, und nicht jedes Werk appelliert gleichermassen an die unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung und des Erlebens. Dasselbe gilt für die Art, wie Kunst präsentiert wird: Während gewisse Ausstellungsformen darauf abzielen, den Ort der Präsentation möglichst zu neutralisieren und gewissermassen von der Erfahrungssphäre der Kunst fernzuhalten, hat in anderen Fällen die museale Inszenierung einen hohen Anteil am Gehalt des Kunsterlebnisses.
Die Tagung soll das Konzept von Kunst als Erfahrung auf seine Tragfähigkeit und Aktualität hin befragen, unter anderem auch im Hinblick auf vergleichsweise neue künstlerische Ausdrucksformen wie Performance, Installation oder Medienkunst. Ebenso interessieren erfahrungsästhetische Aspekte im Kontext der Präsentation von Kunst, etwa die Wahrnehmung von Werken in Museen, die von Kunstschaffenden oder Sammlerinnen und Sammlern eingerichtet wurden, oder von solchen, die ausserhalb traditioneller Kunsträume gezeigt werden.